»Empire Deluxe« ist ein rundenbasiertes Strategie-Spiel, in dem mehrere Spieler versuchen auf einer Spielkarte mittels Landeinheiten erst neutrale und dann gegnerische Städte einzunehmen und in diesen neue Einheiten zu produzieren. Zudem gibt es noch Lufteinheiten und eine breite Palette an Schiffen. Letzteren widmet »Empire Deluxe« eine maßgeblich Rolle. Müssen die Landeinheiten doch mit Transport-Schiffen von Insel zu Insel gebracht werden und zu deren Schutz benötigt man eine schlagkräftige Seemacht.
Einen besonderen Reiz besteht u.a. auch darin, dass man die Spielkarte erst mit den eigenen Einheiten erkunden muss und Empire trotz seiner bewusste einfach gehalten Einheiten- und Befehlsstruktur ungeahnte Komplexität erreicht. Eine geniale Kombination, die für etliche durchspielte Nächte verantwortlich ist. Achtung: Empire Deluxe kann süchtig machen!
Es gibt wohl auch kein anderes Computerspiel, das bereits auf eine 40jährige Geschichte zurück blicken kann. Die Grafik ist zweckmäßig schlicht, aber gut (kann in neueren Versionen individuell angepasst werden) und die Computergegner können einen ganz schön auf Trab halten.
Durch die Optionen für Play-by-Mail, Netzwerk-Spiele etc. war »Empire Deluxe« schon für die damaligen Möglichkeiten das Strategiespiel schlecht hin und das hat sich bis heute nicht geändert! Mit der allgemeinen Verfügbarkeit von eMail und dem Internet erlebt »Empire Deluxe« eine Art Renaissance.
Des Weiteren wird das »beste Strategiespiel aller Zeiten« seit einigen Jahren wieder weiterentwickelt. Mitte 2003 kam eine den derzeitigen technischen Verhältnissen angepasste Version auf den Markt (beispielsweise wurden die Netzwerkfähigkeiten so umgestellt, dass man jetzt direkt übers Internet spielen kann) und Ende 2004 wurde eine komplette umgeschrieben und erweiterte Empire-Variante veröffentlicht.
Wenn Du Fragen hast, dann wende Dich einfach vertrauensvoll an das Empire-Deluxe Forum. Wenn Du gar Interesse an einer kleinen Partie hast, dann melde Dich einfach bei mir! 🙂
Chronik von Empire-Deluxe
Die Empire Serie blickt inzwischen auf eine über 40jährige Geschichte zurück. Für ein Computerspiel ist dieses ein unglaublich langer Zeitraum. Es ist ein rundenbasiertes Strategiespiel, das je nach Einstellungen viele Stunden dauert und auch als Postspiel oder im »Hot seat«-Modus gespielt werden kann.
Empire
Entstehung und Version 1: Entstanden ist das »Ur«-Empire Mitte der 70ern, wo es von Walter Bright für den Mainframe-Rechner PDP-10 bei Caltech entwickelt wurden ist. Nach der Konvertierung auf die DEC VAX verbreitete es sich schnell auf den Mainframes. Den damaligen technischen Möglichkeiten entsprechend wurde das gesamte Spielfeld mit ASCII-Zeichen dargestellt. So symbolisierte ein Punkt ein entdecktes Meeresfeld und ein Plus-Zeichen Land. Die Einheiten wurden mit ihren Anfangsbuchstaben dargestellt. Da die Rechner damals -neben der fehlenden Grafikfähigkeit- auch keine Farben darstellen konnten, wurden eigene Einheiten mit großen und feindliche mit kleinen Buchstaben angezeigt. Anfang der 80er wurde diese Empire-Version auch für den damaligen sich langsam entwickelnden »Heimcomputermarkt« umgeschrieben. Dieses Empire für den IBM PC war die erste kommerzielle Version, wurde von »Northwest Software« ab dem Jahr 1984 vermarktet und erhielt die Nummer »1.0«.
Empire »Derivate«
Derivate: Das Empire auf die VAX konvertiert wurden, kam über Umwege zustande. So war in der Anfangszeit der Computer der Glaube weit verbreitet, dass Computerprogramme von den Urheberrechten befreit sind. Die Version von Walter Bright wurde daher bei einem Hack der Caltech-Rechner mit entwendet und wanderte – von den Copyright-Vermerken befreit – von Rechner zu Rechner. In der Annahme Empire ist ein »Public Domain« Programm wurde es dann mehrfach auf die VAX portiert und von der DECUS (DEC Usergroup) verbreitet. Von dort aus entwickelten sich viele verschiedene Varianten.
Diese Varianten wiesen die unterschiedlichsten Weiterentwicklungen und Ergänzungen auf. Beispielsweise konnten die Versionen des »BSD Empire« bereits Multiplayer mit bis zu 256 Spielern, riesige Karten mit bis zu 1024×1024 Feldern, neue Einheiten (Nuklearwaffen, Satelliten, Märkte, Handelsschiffe zur Generierung eines Einkommens) und differenzierte militärische Leistungsstufen. In anderen Versionen hatten Schiffe auch eine begrenzte Reichweite, ehe sie wieder einen Hafen anlaufen mussten. Als bekannteste Empire Derivate sollen hier BSD Empire, PSL Empire, Old Empire, Amiga Empire, GS Empire, C Empire, VMS Empire, Empire Master und XDE Empire genannt sein.
Empire – The Wargame of the Century
Version 2.0: Mitte der 80er wollte die Firma Interstel eine stärker kommerzialisierte Empire Version auf den Markt bringen. Diese Firma entschied sich bewusste für die einfacher strukturierte Version von Walter Bright, da sie den größten Spielspaß versprach. Interstel holte den Programmierer Mark Baldwin mit ins Boot, der Empire umschrieb um eine grafische Benutzeroberfläche und die Bedienung via Maus und Menüs in das Spiel zu integrieren. Es gab auch kleiner Änderungen im Gameplay (es ist seit dieser Version nicht mehr möglich mit Armeen ins Meer zu ziehen um sie »aufzulösen«).
Dieses Empire, das zunächst für den Atari ST programmiert wurde, kam 1987 auf den Markt. Die Versionen für Amiga, MS-DOS und Apple II wurden 1988 veröffentlicht. Eines der Empire-Derivate unter Unix ist laut damaligen Meldungen in CompuServe und GEnie kompatibel zu dieser Empire Version gewesen. Des Weiteren gab es damals Screenshots und Ankündigungen in der Presse über eine reguläre C64 Version. Eine Veröffentlichung ist mir jedoch nicht bekannt.
Empire Deluxe
Version 3.0 bis 3.12: Mit einem immer noch unveränderten rundenbasierten Spielprinzip, jedoch u.a. einer verbesserten Grafik und Sound folgte dann im März 1993 die dritte Version der Empire Serie. »Empire Deluxe« erschien jedoch nur noch für das Betriebssystem MS-DOS. Mit der Version 3.11 gab es zusätzlich noch eine Windows- Variante, wobei zu dem Zeitpunkt MS-Windows noch ein Zusatzprogramm für MS-DOS war. Ebenfalls wurde Empire Deluxe in der Version 3.11 in Deutsch veröffentlicht. Diese Version kann man bei einigen Shareware-Anbietern noch heute beziehen. Zu den weiteren Verbesserungen gehörten u.a. die Möglichkeit ein Spiel mit bis zu sechs Spielern zu spielen.
Trotz der zahlreichen Verbesserungen wurde von Entwicklerduo Mark Baldwin und Bob Rakosky (von ihm stammt auch die Portierung der Empire 2.x Version auf den Amiga) darauf geachtet, dass Empire Deluxe so einfach wie möglich bleibt: Keine unnötigen Einheitentypen, keine Technologien neuer WWII, keine Leistungsstufen etc. Empire Deluxe ist mit dem Vorsatz »ein Spiel zu werden und keine Simulation« weiter entwickelt wurden.
»We added new rules to the Advanced Game in a very selective manner. In other words, each rules addition had to add a great deal to the game. The reason behind this was that I still wanted a very clean game, even when playing by the Advanced Game rules. Adding things like maschine gunners would have added much more complexity than value in my humble opinion.« – Mark Baldwin
Empire II – The Art of War
Empire II: Eine weitere Version, die recht von unabhängig von den Firmen »White Wolf« und »New World Computing« produziert wurden ist, hatte einige Fehlentwicklungen im Gameplay und der allgemeinen Bedienbarkeit. Vor allem der Grundsatz der Einfachheit des Spiels wurde stark missachtet: Paratruppen, Technologie-Level und der Straßen- und Brückenbau wurden eingeführt, das Entdecken der Welt und der »Hot seat«-Modus abgeschafft.
Unter dieser Missachtung der jahrelang von Mark Baldwin gesammelten Wünsche und Meinungen der Empire-Spieler wurde hier versucht eine Lizenz durch ein schnell zusammen gezimmertes Nachfolgeprogramm zu Geld zu machen und scheiterte somit mehr oder weniger.
Zudem wurde Empire II nur für das Betriebssystem Windows 95 veröffentlicht. Durch eine mangelhafte Versionsüberprüfung konnte dieses Spiel auf den nachfolgenden Windows-Versionen nicht gestartet werden. Der Beliebtheit der Vorgängerversion »Empire Deluxe« konnten diese Version über Jahre nichts anhaben.
Empire Deluxe Internet Edition (EDIE)
Version 3.5: Anfang 2003 erwarb Mark Kinkead die Lizenz zur Weiterentwicklung und des Vertriebs der Empire-Serie. Mark korrigierte die Netzwerk- Komponenten von dem inzwischen nicht mehr gebräuchlichen NetBIOS– auf das TCP/IP-Protokoll, womit auch direkt aus Empire heraus »Live«-Spiele über das Internet möglich wurden. Viele weitere Verbesserungen im Gameplay und der Bedienbarkeit wurden dem Spiel hinzugefügt, die Grafik wurde erneut verbessert (nun sind sogar eigene Grafik-Templates möglich) und etliche Bugs wurden beseitigt.Den Grundprinzipien des »klaren und einfachen« Spiels von Walter Bright, Mark Baldwin und Bob Rakosky blieb diese Version treu. Diese sehr gelungene Upgrade ist auf der Webseite von Mark Kinkead käuflich erwerbbar.
Empire Deluxe Enhanced Edition (EDEE)
Version 4.0: Im Gegensatz zur »Internet Edition« ist diese Empire-Version größtenteils eine programmiertechnische Neuentwicklung von Mark Kinkead. Diese Version wurde u.a. um Nuklearwaffen, Raketen, Satelliten, Straßenbau etc. ergänzt. Derzeit werden noch von den Liebhabern der klassischen »einfacheren« Empire-Serie die Übersicht der patrouillierenden Einheiten, die automatisch funktionierende Seebrücke und viele andere Funktionen vermisst, die den vielen neuen Möglichkeiten weichen mussten.
Diese Version ist ebenfalls auf der Webseite von Mark Kinkead käuflich erwerbbar.
Empire Deluxe Mobile Edition (EDME)
Diese Versionen sind in den entsprechenden App-Stores von Google und Apple käuflich erwerbbar.